Die Schwiegereltern

Blogeintraege vom Oktober 2012:

Die Wohnung II

(4. Oktober 2012)

In einer Stunde kommen meine Schwiegereltern an. Sie sind die ersten, die uns hier besuchen kommen. Grund genug, die Wohnung zu putzen und aufzuräumen, damit sie trotz aller Schäbigkeit einen halbwegs brauchbaren Eindruck macht. Ich habe die Gelegenheit benutzt, gleich ein paar Fotos zu machen, solange die Wohnung noch sauber und aufgeräumt ist - die nächsten zehn Tage werden wir zu viert hier wohnen, dann sieht es sicher etwas vollgestopft aus... Hier also die Bilder!

Das Schlafzimmer:

image01

Unser Bett, "Queen size", besteht grob gesagt aus einer grossen Holzschachtel, auf der eine Matratze liegt. Platform bed nennt sich das... Geht aber ganz gut zum schlafen, bisher haben wir jedenfalls noch keine Rückenprobleme... Statt Nachttischchen haben wir kleine Tischchen für die Lampen und Bücher (da wir jetzt beide einen eBook-Reader haben, stapeln sich die Bücher nicht mehr...) und darunter eine Storage Box für den ganzen Krempel.

image02

Einen Schrank brauchen wir nicht, da die amerikanischen Wohnungen meistens Einbauschränke haben. Der Spiegel, man sieht es zum Glück nicht so gut, gehört zur Kategorie "berühmte letzte Worte". Mathias: "Sollen wir den Spiegel nicht lieber hinlegen? Sonst zerbricht er noch." Lumi: "Ah was, der war so billig, das ist sicher kein Glas." Spiegel: "Krack."

image03

Damit das Zimmer nicht ganz so karg ist, habe ich zwei blaue Streifen aufgemalt und ein paar Bilder aufgehängt. Links, auf meiner Seite, ein Bild meiner Familie. Rechts, auf Mathias' Seite, ein Bild seiner Familie. Und in der Mitte ein Bild von beiden Familien.

image04

Gegenüber vom Bett gibt es nicht viel zu sehen, hier steht nur ein Kleiderständer. Dafür sieht man hier nochmal das Fenster, ein typisch amerikanisches Schiebefenster. An der Decke hängen die leuchtenden Sternchen, die sieht man hier leider nicht.

image05

Auch an dieser Seite der Wand habe ich einen blauen Streifen gemalt und Bilder aufgehängt, diesmal von uns beiden.

Das Wohnzimmer:

image06

Unsere Couch und der Couchtisch. In der Schweiz hatten wir keinen TV, hier haben wir uns doch einen gekauft. Ursprünglich wollten wir das Wohnzimmer in schwarz-weiss halten, das fanden wir dann aber doch etwas langweilig, und so kam noch etwas viollett dazu. Auch im Wohnzimmer habe ich bunte Streifen an die Wand gemalt.

image07

Einen Eingangsbereich haben amerikanische Wohnungen nicht, man kommt üblicherweise zur Tür rein und steht bereits im Wohnzimmer. Daher haben wir hinter der Tür einen Schuhschrank als Ablagefläche und Garderobe für die Jacken aufgestellt.

image08

Dieser fehlende Eingangsbereich hat zur Folge, dass manchmal draussen Leute vorbei laufen, wenn wir am TV schauen oder am essen sind... Sehr seltsame Situation, aber man kann ja die Storen schliessen. Und da wir im 2. Stock wohnen, sind es auch nur die Nachbarn, die vorbei laufen.

Die Küche:

image09

Vom Wohnzimmer gibt es eine Durchreiche zur Küche, sehr praktisch! Und das macht auch die Küche etwas offener und heller, da es dort sonst kein Fenster hat.

image10

Die Küche ist ziemlich alt und schäbig, auch das sieht man auf dem Foto nicht wirklich. Macht ja nix - wer es mir nicht glaubt ist eingeladen, vorbei zu kommen und es sich selber anzuschauen! :)

Das Büro:

image11

Wir hätten nicht unbedingt ein zweites Zimmer gebraucht, aber es hat sich so ergeben. So haben wir einen Raum, in welchem wir Zeugs rumstehen lassen können, das ist auch praktisch. Und man kann ihn als Gästezimmer verwenden. Auch hier gibt es einen Einbauschrank, den habe ich vorsorglich vor dem Foto machen geschlossen. Zudem stand hier bis vor 2min ein Wäscheständer, aber der muss ja auch nicht unbedingt auf das Bild. Jetzt sieht es dafür etwas leer aus...

image12

Dafür ist die andere Seite vollgestopft. Da Mathias und ich ab heute auf der Couch schlafen werden, liegt hier noch Bettzeug etc. rum. An der Wand habe ich auch einen violletten Streifen gemalt, da vom Wohnzimmer noch Farbe übrig war...

Der Balkon:

image13

Ja, wir haben einen Balkon, aber der ist ziemlich sinnlos. Er geht gegen Westen hin, so dass wir erst ab ca. 3 Uhr nachmittags Sonne haben. Und wirklich schön ist es hier auch nicht. Aber er reicht gut, um Wäsche aufzuhängen oder die Fahrräder zu deponieren, da diese sonst geklaut werden.

Das Badezimmer:

image14

Mein unliebster Raum der ganzen Wohnung... Eng, alt, dreckig. Mathias war so lieb und hat einen grösseren, abnehmbaren Duschkopf montiert. Vorher war da nur so ein kleines Ding, etwa auf Augenhöhe für mich - keine Ahnung, wie Mathias damit duschen konnte. Die Waage ist übrigens böse: Sie misst in Pfund. Das heisst, sie zeigt jetzt bei mir plötzlich 130 an... Ganz schön erschreckend zu Beginn! :D

So, das wars mit der kleinen Hausführung. Wie ihr seht, haben wir genug Platz: Ihr seid also herzlich willkommen, uns hier zu besuchen! Und so schlimm, wie ich manchmal tue, ist es auch nicht bzw. nicht mehr - wir haben einiges verbessert. Feel free to visit us! So, und jetzt muss ich meine Schwiegereltern abholen gehen. Mal schauen, was sie zu der Wohnung sagen werden!

Die Schwiegereltern

(22. Oktober 2012)

Wie im letzten Post beschrieben, kamen meine Schwiegereltern für eineinhalb Wochen zu Besuch. Wir hatten ein vollgepacktes Programm!

Donnerstag: Ankunft gegen Abend. Wir holten sie vom Flughafen ab und mussten sie noch ein paar Stunden wachhalten, um keinen Jetlag aufkommen zu lassen. So gingen wir bereits ein erstes Mal Steak essen.

Freitag: Nachdem wir am Morgen Picknick-Sachen eingekauft hatten, fuhren wir gegen Mittag los Richtung Norden zu den berühmten Muir Woods. Wir gingen ein bisschen wandern und bestaunten die schönen, grossen Bäume.

image15

image16

Abends übernachteten wir im Creekside Inn, einem lustigen Gasthof mit freundlicher, alter Empfangsdame.

Samstag: Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir zu einer Kanu-Anlegestelle und mieteten zwei Kanus. Danach fuhren wir den ganzen Nachmittag lang mit den Kanus auf einem wunderschönen, meist ruhigen Fluss.

image17

image18

Meist ruhig, doch in den Kurven konnte es plötzlich ganz schön schnell gehen... Der Fluss ist jedoch nicht sehr tief, und es gibt überall Uferstellen an welchen man eine Pause einlegen und Picknicken kann. Gemütlich! Abends gönnten wir uns noch ein halbes Stündchen im Hot Tub des Hotels.

Sonntag: Leider konnten wir nicht länger im schönen Norden bleiben, da wir am Sonntag Karten für ein Football-Spiel hatten. Es ist immer wieder ein surreales Erlebnis, mit zigtausenden Leuten in einem riesigen Stadium zu sitzen!

image19

image20

Montag und Dienstag: Mathias musste wieder arbeiten. Währenddessen führte ich meine Schwiegereltern in San Francisco herum. Wir klapperten die üblichen Touristen-Attraktionen ab: Fisherman's Wharf (inkl. Clam Chowder), Market Street, China Town, Cable Car fahren, und vor der Golden Gate Bridge posieren.

image21

image22

image23

Mittwoch: Ich machte mit meiner Spouse-Gruppe einen Ausflug zu einem Museum in Oakland. Unterdessen besuchten meine Schwiegereltern Alcatraz.

Donnerstag: Das Wetter war für einmal nicht so prächtig, daher verbrachten wir den Tag in verschiedenen Kaufhäusern.

Freitag: Am Wochenende begaben wir uns erneut auf einen kurzen Road Trip, diesmal Richtung Süden. Den ersten Halt machten wir in Santa Cruz, wo wir auch die Nacht verbrachten. Diesmal in einem klassischen Motel.

Samstag: Den frühen Nachmittag verbrachten wir auf dem Boardwalk von Santa Cruz, einem Rummelplatz direkt am Strand. Gegen Abend fuhren wir noch etwas weiter Richtung Süden bis nach Monterey.

Sonntag: In Monterey gibt es ein sehr bekanntes, grosses Aquarium, in welchem wir den Vormittag verbrachten. Nachdem wir uns die Stadt noch etwas angesehen hatten, fuhren wir gegen Abend wieder zurück nach Albany.

Montag: Am letzten ganzen Tag besuchten meine Schwiegereltern Mathias in Berkeley und schauten sich die Uni und die Stadt an.

Dienstag: Ein letztes Mal gemeinsam frühstücken und dann ging es auch schon los zum Flughafen. Meine Schwiegereltern flogen weiter nach Seattle, wo eine Schwester meines Schwiegervaters das weitere Programm gestaltete. So gingen vollgepackte eineinhalb Wochen zu Ende.

Wir wissen jetzt in etwa, was man hier alles anschauen kann, was man auf keinen Fall verpassen sollte, wo man essen kann etc... Und wir haben die Couch probegeschlafen, man kann also durchaus darauf übernachten. In diesem Sinne: Wir sind gerüstet für Besuch, ihr könnt kommen! :)

links

social