Die Vorweihnachtszeit

Blogeintraege vom Dezember 2012:

Das erfuellende Leben

(4. Dezember 2012)

Es ist eine Weile her seit meinem letzten Blogpost. Gleich anschliessend kam ja Ben fuer zwei Wochen zu Besuch. Zuerst haben wir ihn, wie vorher Aarno, alleine nach San Francisco geschickt und uns jeweils einfach zum Znacht in Berkeley getroffen, das funktionierte ganz gut. Am Wochenende fuhren wir nach Sacramento, der Hauptstadt Kaliforniens. Wir besuchten das Kapitol und die schoene "Alt"stadt, Ben ging noch ins Zugmuseum. Am Montag flog Ben nach Las Vegas und ging am Dienstag den Grand Canyon anschauen. Am Mittwoch flogen auch wir nach Vegas, um ein verlaengertes Wochenende zu geniessen. Leider verpassten wir dadurch Thanksgiving, daran hatten wir natuerlich nicht gedacht als wir damals planten und Fluege buchten. Aber wir hatten trotzdem viel Spass, besuchten ein Ritterturnier und eine Cirque du Soleil Show, sowie natuerlich zig Shows der Kasinos. Am Samstag flog Ben zurueck in die Schweiz und wir zurueck nach Kalifornien.

Am Dienstag darauf fand bereits der letzte Dienstagskurs statt. Da ich in einem frueheren Post mal geschrieben hatte, dass ich zu einem spaeteren Zeitpunkt erklaeren wuerde, worum es da geht, ist es hoechste Zeit, dies nun noch kurz nachzuholen. Der Kurs war fuer (Ehe)Partner von auslaendischen UC Berkeley Mitarbeitern, hauptsaechlich Frauen, aber auch ein Mann war dabei. Fuer Aussenstehende mag es tatsaechlich wie eine Selbsthilfegruppe klingen, aber so war es nur teilweise. Einmal pro Woche trafen wir uns und besprachen verschiedene Themen. Das ganze war gefuehrt von Yvonne, einer Kalifornierin die selber drei Jahre in Deutschland und eine kurze Zeit in Frankreich gelebt hat und weiss, wie es ist, in einer neuen Umgebung Wurzeln schlagen zu muessen. Das ist nicht ganz so einfach, wie man denken koennte.

Die Themen, die besprochen wurden, waren z.B. kulturelle Unterschiede, Freiwilligenarbeit, herausfinden was man will, was man braucht, was einem Spass macht, was einen gluecklich macht. Ich weiss, es toent herrlich, ploetzlich nichts mehr zu tun zu haben. Machen zu koennen, was man will. Aber es ist ein bisschen so, wie wenn man pensioniert wird: Man MUSS ploetzlich nichts mehr machen, man kann machen, was man will. Dazu muss man aber zuerst einmal wissen, was man will! Irgendwie muss man die Leere fuellen, irgendwie muss man seinem Leben einen Sinn geben. Und ploetzlich keine Arbeit zu haben, durch welche man sich bisher definiert hat, und keine Freunde, mit denen man sich frueher getroffen hat, kann ganz schoen hart sein. Man muss alles neu aufbauen und herausfinden, was man mit seiner Zeit anfangen will. Und das ganze in einem voellig fremden Umfeld... Ich vermute mal, dass das niemand versteht, der es nicht selbst erlebt hat, denn auch ich hatte vorher gedacht, es sei doch cool, so viel Freizeit zu haben. Aber man muss schon aufpassen, dass man sich selber Aufgaben stellt oder etwas zu tun gibt. Die Gefahr, dass man nur im Trainer vor dem TV herumgammelt, ist groesser als man denkt. Es ist am Anfang einfach, nichts zu tun. Aber auf Dauer ist es nicht erfuellend. Und dieser Kurs hat versucht, uns Inputs zu geben, was man machen koennte.

Gleichzeitig hat man auch Leute kennen gelernt, die in der gleichen Situation sind. Auch das ist sehr hilfreich. Am Anfang ist es schwierig, hier Leute kennen zu lernen. Die Amerikaner sind sehr offen, und man kann mit allen plaeuderlen. Aber das ist es dann schon. Tiefere Freundschaften zu schliessen ist schwieriger. Und so kennt man wenigstens schon ein paar Leute, mit denen man ab und zu was unternehmen kann, das ist angenehm.

Fuer mich ist die ganze Situation natuerlich etwas anders, da ich ja eigentlich noch einen "Job" habe, naemlich meine Masterarbeit fertig zu schreiben. So kommen die ganzen Herausforderungen stufenweise: Zuerst das Anpassen an den neuen Wohnort, dann erst das Finden einer sinnvollen Beschaeftigung. In ein bis zwei Monaten sollte ich die PH abgeschlossen haben, dann kann ich damit anfangen, mich nach einer neuen Beschaeftigung umzusehen. Das Anpassen an den neuen Wohnort war jedoch auch schwieriger als gedacht, und wir hatten ziemliches Pech, einiges ist schief gelaufen. Aber langsam haben wir den Dreh raus, und hoffentlich geht jetzt auch nichts mehr schief.

In zwei Wochen fliegen wir bereits wieder in die Schweiz. Ueber Weihnachten und Neujahr koennen wir etwas ausspannen, unsere Familien, Freunde und etwas Schnee geniessen und mal wieder in einem funktionierenden Land leben. Ich hoffe, wir sehen uns!

Die Aussicht

(6. Dezember 2012)

Mal wieder ein Bildli. Das ist die Aussicht von unserem Balkon aus:

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Schon chic, oder?

Die Vorweihnachtszeit

(20. Dezember 2012)

Irgendwie kam bei mir nicht wirklich Vorweihnachtsstimmung auf - wir hatten keine Deko, Schnee hat es sowieso nicht, und Geschenke shoppen ging ich auch nicht gross. Doch dann kam der Guetzlinachmittag bei einer der Dienstags-Ehefrauen, und mit den Guetzli kam dann doch ein bisschen Weihnachtsstimmung auf! Und es gab sogar einen Lebkuchenhauswettbewerb. Mein Beitrag:

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Klar, meine Cousine Simone kann das um Welten besser, aber ich bin stolz auf mein kleines Haeuschen! ;)

So, jetzt gehen wir schlafen, und morgen duesen wir los Richtung Heimat! Man sieht sich!

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