Die Kreuzfahrt

Ahoi, wir sind zurueck! Das waren vielleicht zwei Wochen... Und, um euch gleich zu Beginn vorzuwarnen, dies wird ein langer Blogpost werden. Denn anfangen muss ich schon vor der Cruise. Am Sonntag bevor wir losgefahren sind, war naemlich der Super Bowl, der grosse amerikanische Football Event. Letztes Jahr haben wir uns diese kulturelle Eigenheit zu zweit zu Gemuete gefuehrt. Dieses Jahr wollten wir es nun "richtig" machen, mit Leuten einladen und so. Gekommen sind dann - eine deutsche Familie und ein Liechtensteiner. Letzterer zugegebenermassen halber Amerikaner und daher auch am besten informiert und am meisten interessiert... Wir andern hatten ja nicht viel Ahnung von dem Spiel und uns eher mit dem Essen und den Kiddies beschaeftigt.

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Unscharfes Bild, aber... You get the idea.

Das Schiff

Am Montag nach diesem Rambazamba gings dann los. Mit dem Bart und dem Tram in San Francisco fuhren wir zum Pier 35, nur etwa eine Stunde von uns entfernt. So praktisch! Das Einchecken ging auch relativ schnell. Zwar ist die freundliche Dame (mal wieder..) mit unseren Paessen davon gerannt, entweder wollte sie etwas bezueglich Visa checken oder sie hat einfach dem liechtensteiner Pass nicht so ganz getraut, wir wissen es nicht genau, aber das passiert uns andauernd, soweit also nix Neues. Schade eigentlich, die Leute wuerden uns besser fragen als irgendwie kopflos herumzurennen, ich habe das Gefuehl dass wir sehr oft mehr Ahnung haben als sie, aber uns Auslaendern kann man natuerlich nicht trauen. Der Security-Check ging dann einfacher als am Flughafen, sie wollten hauptsaechlich kontrollieren dass man keinen eigenen Alkohol mitschleppt. ;) Danach durften wir aufs Schiff!

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Vom Deck hatte man super Aussicht auf die ganze Bay, das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, und sogar die Feuerwehr hat alles gegeben:

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Und dann gings los. Ab jetzt folgten 4 Tage auf hoher See, ohne Land in Sicht. Ziemlich riskantes Unterfangen fuer unsere erste Kreuzfahrt, wir wussten ja nicht ob wir Landratten seetauglich sind. Und der erste Abend war dann auch ziemlich rucklig, so dass wir uns nach einer ersten Inspektion des Schiffes und einem feinen Znacht waehrend dem Unterqueren der Golden Gate Bridge bald in unsere Kabine verzogen. Ab dem naechsten Tag war es dann besser, und man gewoehnt sich wirklich schnell an das Geruettel.

Nun zur Cruise an sich. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass wir so ziemlich die einzigen Menschen unter 60 sein wuerden. Wir dachten ja schon, dass es viele aeltere Leute haben wuerde, aber dass es so krass ist, haetten wir dann doch nicht gedacht. Die dominierende Haarfarbe war also definitiv grau. Das Unterhaltungsangebot auf dem Schiff war recht gut. Jeden Abend bekamen wir die "Tageszeitung" mit dem Stundenplan fuer den naechsten Tag. Es gab zig Veranstaltungen: Quizrunden, Bingospiele, Teetreffs, Stricktreffs, Vortraege, Filme, und abends jeweils eine Show mit Gesang oder Tanz und so. Das meiste war dann zwar nicht wirklich was fuer uns, wir haben uns tagsueber hauptsaechlich mit lesen und arbeiten beschaeftigt, aber das war nicht die Schuld des Schiffes, das Angebot war also wirklich gut. Zudem gab es einen Sportraum, in welchem wir uns jeden Tag eine Stunde lang abmuehten, und diverse Whirlpools, in welchen wir uns anschliessend wieder entspannten.

Das Essen war prima. Man kann immer zwischen Restaurant und Selbstbedienung (und noch ein paar kleineren Angeboten) auswaehlen. Wir haben uns relativ schnell so eingependelt, dass wir zum Fruehstueck und Mittagessen hauptsaechlich kurz ins Selbstbedienungsresti gingen, und uns zum Zmorge Muesli und zum Zmittag Salat und so holten, dafuer war uns das Restaurant zu muehsam. Abends gingen wir aber meistens ins Resti, so als gemuetlichen Abschluss des Tages. Essen konnte man jedoch rund um die Uhr, und es gab auch immer verlockende Angebote, so dass es ziemlich leicht ist, faul und traege zu werden und sich dauernd vollzustopfen. Dementsprechend viele wohlgenaehrte Leute hatte es dann auch... So vergingen die vier Seetage also wie im Flug.

Am Samstag Morgen kamen wir dann in Hawaii an. Hawaii ist der juengste, also der 50. US-Bundesstaat (seit 1959) und traegt den Spitznamen "Aloha-State" (California ist ja der "Golden State", alle Staaten haben so einen Spitznamen), was irgendwie seltsam ist, denn Aloha ist ja eigentlich eine Grussformel, aber da steckt schon noch ein bisschen mehr dahinter: Original bedeutet Aloha etwa so viel wie "Liebe", "Zuneigung" oder "Mitgefuehl", und es gibt den sogenannten "Aloha-Spirit", welcher von den Hawaiianern gelebt wird, daher macht der Spitzname schon Sinn. Hawaii wird auf hawaiianisch uebrigens "Hawai'i" geschrieben und ausgesprochen, also mit wirklich zwei i's. Und: Obwohl Hawaii zu den USA gehoert, gehoeren die Inseln nicht zum Kontinent Amerika, sondern zu den polynesischen Inseln und somit zu Ozeanien. Doch genug geballte Information, jetzt kommen die Bildli!

Hawai'i

Am ersten Tag landeten wir im Hafen von Hilo auf der groessten Insel, die ebenfalls Hawai'i oder "The Big Island" genannt wird. Wir mieteten ein Auto, da wir zwei verschiedene Nationalparks sehen wollten und auf den Schiffstouren nur je einer davon besucht wird - im Nachhinein eine der besten Entscheidungen die wir gemacht haben. Autos zu mieten ist ziemlich einfach, ab zwei Personen billiger als die Touren und, und das ist die Hauptsache, es entspricht uns einfach mehr. Am Tag darauf hatten wir eine Tour mitgemacht, aber mehr dazu spaeter. Jetzt waren wir also in Hilo und in einem Auto. Zuerst fuhren wir in den Norden zum Akaka Falls State Park, da sollte es einen netten Wasserfall geben. Wir waren aber schon vorher beeindruckt vom Regenwald und den vielen schoenen grossen Baeumen:

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Ich stelle da immer den Mathias daneben damit man erkennt, wie gross das wirklich alles ist. ;) In einem kleinen Rundgang wurde man dann zum Wasserfall gefuehrt, der in der Tat nicht uebel ist:

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Auf dem Weg aus dem Park raus holten wir unseren ersten Cache und hatten somit unseren ersten in Hawaii, was fuer eine Erleichterung! Also weiter zum zweiten Nationalpark im Sueden, dem absolut genialen Hawai'i Volcanoes National Park. Wie der Name sagt, sieht und lernt man dort einiges ueber Vulkane. Seit meiner Maturreise durch Italien bin ich ja zwangslaeufig Fan von Vulkanen, aber das hier war schon der Oberhammer. Aber der Reihe nach. Wir hatten nicht so viel Zeit, und daher beschlossen wir, das ganze "amerikanisch" anzugehen und mit dem Auto ein paar wichtige Orte abzuklappern. Beim ersten Ort machten wir einen Rundgang durch verschiedene Dampfquellen:

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Ganz schoen sehenswert, aber so aehnliches hatten wir ja auch im Yellow Stone National Park gesehen. Wir machten also den Rundgang durch diese dampfenden Loecher und es wurde langsam heiss und wir waren etwas wackelig auf den Beinen von den vier Tagen See (man hat dann immer das Gefuehl der Boden schwankt, auch wenn man auf festem Boden steht). Als wir beim Wendepunkt des kleinen Rundgangs waren, sagte Mathias, wir sollen noch 100 Meter weiter gehen, da "gaebe es anscheinend noch etwas zu sehen". Wow. Das war eines der eindruecklichsten Bilder, die ich je gesehen habe! Der Rundgang durch die dampfenden Loecher war naemlich am Rande des Kraters, und was sah man 100 Meter weiter hinten? Den ganzen verfl* Krater! Holy Guacamole! Das Teil ist riiiiesig! Das Bild gibt nur einen Bruchteil wieder von der Sicht, die wir hatten. Wir standen am Rande des eingefallenen Kraters, dann ging eine Wand steil runter und unten war einfach: Nichts!

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Und etwas weiter hinten sieht man noch einen kleineren Teil, der ein weiteres Mal eingefallen war. Wow. Einfach nur wow.

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Hier kann man vielleicht halbwegs sehen, wie gross das ganze ist. Und im Vordergrund hat Mathias noch eine schoene Lehua Blume platziert.

Aber irgendwann hatte ich genug gestaunt und Mathias zerrte mich weiter, denn wir hatten noch nicht alles gesehen. Wir fuhren also zum naechsten Ort, der war jedoch mehr ein Aussichtspunkt, von welchem aus man nocheinmal den Krater sehen konnte - fuer die Leute, die den kleinen Rundgang durch die Dampfquellen nicht machen wollen oder koennen.

Wir fuhren also zum naechsten Ort, der sogenannten "Lava Tube". Das ist eine natuerliche Roehre aus Lavagestein, durch die man durchlaufen kann. Voll genial!

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Und wenn man am Schluss rauskommt, sieht es aus, als ob man mitten im Urwald irgendwo zum Boden rauskriecht:

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Einfach der Ueberhammer! Dieser Park hat uns extreeem gut gefallen, und wir waren so froh, dass wir nicht einfach nur eine Tour mitgemacht hatten, die uns am Rande des Kraters aus dem Bus gelassen und uns kurz Fotos schiessen lassen haette und dann weitergefahren waehre. Wir sind lieber unabhaengig und bleiben, so lange es uns gefaellt! Was sich anschliessend als geniale Entscheidung herausstellte. Denn langsam gingen wir zum Auto zurueck und rechneten aus, dass wir noch eine gute halbe Stunde hatten, bis wir zurueckfahren mussten. Wir beschlossen also, noch ein bisschen einem Weg mit Aussicht zu folgen und den Regenwald und die Aussicht zu geniessen. Doch dabei sahen wir ploetzlich dies:

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Hier sieht man wieder in den Krater runter, und dahinter die steil abfallende Wand, da der Krater ja eingefallen ist. Aber, wenn man genau hin schaut, sieht man unten einen Weg mit Menschen drauf! Na sowas, wir dachten, der Krater sei gesperrt? Ach so, wir sind hier in einem Seitenkrater! Und in den kann man anscheinend runter! Wie viel Zeit haben wir noch? 20 Minuten. Schaffen wir das? Nee, eh nicht. Hmm, oder doch? Ich meine, in einem Vulkankrater zu stehen ist schon cool! Aber es sind schon einige Hoehenmeter! Hmm. Was machen wir? Wir haben 20 Minuten. Wir geben uns 10 Minuten Zeit, und wenn wir dann nicht unten sind, kehren wir um. OK? Achtung fertig los!!

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Ja, natuerlich haben wirs geschafft, wir waren ja schliesslich die letzten vier Tage im Sportraum! Runtergerannt, zwei, drei Fotos gemacht, uns bisschen umgeschaut, "der Boden ist Lava" gespielt und dann wieder hochgerannt. Sporttraining fuer heute war also auch erledigt! Aber wir waren superstolz dass wir das geschafft hatten und so froh dass wirs versucht hatten, denn es war eine geniale Erfahrung und ein supertoller Park. Danach sind wir dann gemuetlich zurueckgefahren und haben uns im Schiff noch in den Whirlpool gelegt, waehrend sich das Schiff langsam von der Insel entfernte. Genial.

O'ahu

Am Sonntag haben wir in Honolulu auf der Insel O'ahu angelegt. Hier hatten wir eine Tour mit dem Schiff gebucht, da es eine Tour gab die alles abklapperte was ich sehen wollte. Es war OK, dass wir die Tour gemacht hatten, aber wir waren froh, dass es die einzige Tour war, die wir gebucht hatten, denn es war wirklich nicht ganz unser Stil. Und dass wir mit ganz vielen aelteren Menschen in einen Bus gepfercht waren hat das Ein- und Aussteigen auch nicht wirklich erleichtert. Naja, man macht so seine Erfahrungen. Dafuer war es nett, mal einen Guide zu haben, auch wenn der eher Entertainer war als dass er uns wirklich viel beigebracht haette.

Als erstens ging es wieder auf einen Vulkan rauf, dieser sah jedoch gaaanz anders aus:

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Ziemlich gruen, nicht? Allgemein war Hawaii viel gruener, als wir uns vorgestellt hatten... Wir stehen hier also auf einer Seite auf halber Hoehe des Kraters und schauen in den Krater rein und der "Huegelzug" durch die Mitte des Bildes ist der hintere Rand des Kraters. Sind ganz schoen gross, solche Vulkane.

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Dann fuhr uns der Bus eine Weile lang der Kueste nach und wir hatten geniale Aussicht auf diverse Buchten. Lustig ist hier zu sehen, dass es teilweise schoene Sandstraende hat, und teilweise auch nur Lavagestein... Spannend, diese Insel! Uebrigens, auch die Fauna ist interessant: Es gibt wilde Huehner!

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Der Abschluss der Tour war auf einem Aussichtspunkt, von welchem man Honolulu (die groesste Stadt auf Hawaii) ueberblicken kann. Spannend ist, wie man hier schoen sieht, wie flach das Land ist bis ploetzlich das Vulkangebirge hochragt. Und ebenfalls spannend ist, dass sich ueber den Bergen immer Wolken ansammeln. Im Flachland ist es heiss und trocken, im Hochland ist es feucht und schwuel, aber nicht ganz so heiss. Man kann sich aussuchen, was einem lieber ist...

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Nach der Tour schlenderten wir noch ein bisschen durch die Stadt, sie beeindruckte uns aber nicht sonderlich. Koennte sein, dass es war, weil das Schiff in der Naehe des Finanzdistrikts lag und dort am Sonntag einfach wirklich nur tote Hose war... Ich nehme gerne andere Erlebnisberichte zur Kenntnis! Fuer die ganzen Amis war natuerlich das Pearl Harbor Memorial und Museum wichtig, aber uns war das jetzt nicht so wichtig, dafuer sind wir zu jung und vom falschen Ende der Welt. Wir haengten uns also wieder in den Hot Tub, rechtzeitig um die Abfahrt mitzuerleben.

Kaua'i

Am Montag landeten wir in Lihue in der Nawiliwili Bay (ja, ich schreib das nur weil das alles so lustig toent) auf der Insel Kaua'i. Auch hier hatten wir wieder ein Auto gemietet, da wir verschiedene Dinge sehen wollten. Wie sich herausstellte, war einer der Orte nur per Boot, also mit einer Tour, erreichbar, also machten wir uns zur anderen Attraktion auf: dem Waimea Canyon State Park. Schon waehrend wir das Schiff verliessen, hatte es leicht geregnet, und auf der Fahrt konnten wir zum Glueck unsere Kleider trocknen, aber das Wetter schaute nicht aus als ob es viel besser werden wuerde. Vor allem als wir in die Hoehe kamen wurde es ziemlich neblig und es regnete haeufig. Ihr erinnert euch an das Bild von Honolulu, bei welchem ich geschrieben hatte dass sich die Wolken um die Berge sammeln? Nun, hier war das nicht anders. Als wir also zum Aussichtspunkt kamen, sah das so aus:

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Und als wir uns in einer kurzen Regenpause zum Aussichtspunkt rauswagten sahen wir:

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Nix. Und dann begann es wieder zu regnen, wir wurden klatschnass und verkrochen uns im Auto. Es sah nicht so aus als ob das Wetter sich bessern wuerde, und man sah nix vom Canyon, also beschlossen wir wieder umzudrehen und nicht weiter zu fahren, sondern was anderes zu suchen. Auch hier war das Mietauto wieder eine tolle Idee, Mathias zog sein T-Shirt aus und wir schalteten die Klimaanlage aus. Die Leute im Bus hatten die Wahl zwischen nicht aussteigen und sich erkaelten. Tja.

Wir fuhren also wieder runter, und nach einer Weile kamen wir dann doch noch aus den Wolken raus. Wir fuhren irgendwo an den Strassenrand (wo kein Bus halten koennte), und bekamen den Canyon doch noch zu Gesicht:

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Schon irgendwie cool, oder? Und so schoen gruen! Herrlich!

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Vom Aussichtspunkt her haette man offenbar noch einen Wasserfall gesehen, aber man kann eben nicht alles haben. Wir sind froh dass wir immerhin den Canyon gesehen haben. Und waehrend der Regensaison im Regenwald an einem von vier Tagen Regen zu haben ist eigentlich auch ziemlich lucky.

Als wir wieder am Strand unten waren, goennten wir uns erst mal eine Kokosnuss und liessen die Sonne unsere Kleider trocknen.

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Dann beschlossen wir, ein paar Caches zu suchen, und fanden einen hier:

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Schon witzig, wo einen das Cachen so alles hinbringt, das Schiffchen haetten wir sonst naemlich nicht gefunden.

Wir fuhren danach zum grossen Schiff zurueck und nutzten die letzte Stunde noch, um mindestens einmal im Meer gewesen zu sein. Die Bucht neben dem Hafen war leider ziemlich kalt, so dass zumindest mein Planschvergnuegen ziemlich schnell vorbei war. Aber wir waren mal im Wasser, Pendenz erledigt. Dann spazierten wir halbnass zurueck ins Schiff und - genau - waermten uns im Whirlpool auf!

Maui

Am Dienstag dann landeten wir vor Lahaina auf Maui. Hier hielten wir nicht im Hafen, sondern wurden mit kleinen Tenderschiffchen zum Hafen kutschiert. Ist zwar witzig, dauert bei 2000 Leuten (und einigen davon mit Rollatoren.....) jedoch ziemlich lange. Auch heute hatten wir wieder ein Auto gemietet, aber dieses mal kein normales, nein: Ein Cabrio!

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Hey, muss man auch mal erlebt haben!

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Und gluecklicherweise war das Wetter heute wieder praechtigst. Ich glaube ich habe mich in den sechs Stunden etwa fuenf mal mit Sonnencreme eingeschmiert...

Beim ersten Aussichtspunkt suchten wir wieder einen Cache - ratet mal wo er war! (Nebenbemerkung an die Schwiegereltern: Wir waren schliesslich nicht zum Spass hier!!)

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Anschliessend fuhren wir zu der "Road to Hana", eine kurvige Bergstrasse mitten durch den Urwald. Hammermaessig! Mathias kam bei der Fahrt zwar recht ins Schwitzen, dafuer wurden wir auf einem Aussichtspunkt mit genialer Aussicht belohnt.

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Sieht aus wie ein gekuensteltes Grinsen, ist aber einfach nur ein breites Lachen weil das Paar das das Foto gemacht hatte lustig war...

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Der Weg nach oben war "earthy" - und worth it!

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Hach, ich liebe Regenwald. Hab ich das schon einmal erwaehnt?

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Was hier aussieht wie eine schoene gruene Wiese sind in Wirklichkeit Baumkronen!

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Auch zu sehen gibt es die Rainbow Eucalyptus Baeume, wunderschoen.

Wieder unten angekommen:

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Hier sieht man wieder schoen, wie das Land flach ist, bis ploetzlich die Berge aufschiessen. Und wie es sich die Wolken ueber den Bergen bequem machen. Die hoechsten Berge auf Maui sind uebrigens ueber 3000 Meter hoch, die hoechsten Berge auf Hawai'i sogar ueber 4000. Ziemlich viel wenn man bedenkt, wie klein die Inselchen eigentlich sind! (Und ja, auf dem hoechsten Berg gibts Schnee. Auf einem Vulkan. Im Regenwald. Auf Hawai'i. Sehr surreal das Ganze.)

Naeher dran an den Bergen sehen die so aus:

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Auf dem Rueckweg machten wir noch einmal bei einer Bucht Halt und Mathias huepfte noch einmal ins - diesmal waermere - Wasser. Dann mussten wir anstehen, bis wir uns zwischen die Rollatoren aufs Boot quetschen konnten, und anschliessend warfen wir uns, wie koennte es anders ein, in den Hot Tub, waehrend sich die hawaiianischen Inseln langsam aus dem Staub machten.

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Bye bye Hawai'i! Zum Abschied kamen noch vier Wale, die uns zuwinkten. Yeah!

Daraufhin folgten noch einmal vier Tage auf See. Wir schliefen viel, fast zehn Stunden pro Tag, wir assen, lasen, arbeiteten, sportelten und poolten viel, Abends sassen wir mit ein paar aelteren Leuten am Tisch und erzaehlten zum x-ten Mal wer wir waren, woher wir kamen und was unsere Plaene waren... Und dann, schwupps, war schon wieder Sonntag und wir kamen in Ensenada in Mexiko an!

Ensenada

Warum Mexiko, werden sich viele fragen. Warum diesen Umweg fuer knappe vier Stunden Aufenthalt in Mexiko. Die Antwort ist einfach: Damit das Kreuzfahrtschiff international ist. Wenn sie in mehreren Laendern anhalten gelten andere Regeln als wenn sie nur in den USA waeren. Die Kreuzfahrt nach Alaska zum Beispiel haelt kurz in Victoria an... Kurz: Es geht ums Geld. Es lohnt sich offenbar finanziell, daher machen sies. Und fuer mich war das ganz cool, denn ich war (im Gegensatz zu Mathias) noch nie in Mexiko, und ich weiss nicht ob ich sonst so bald die Gelegenheit dazu gehabt haette! Vielen der Amerikaner gefaellt Mexiko nicht sonderlich, so blieben dann auch einige auf dem Schiff und gingen gar nicht erst an Land. Wir liessen es uns aber natuerlich nicht nehmen!

Allzuviel zu sehen gab es zwar dann nicht, aber schon nur die Stimmung in solchen Laendern ist einfach genial. Die paar Amis die an Land waren benahmen sich ziemlich seltsam, wahrscheinlich waren viele davon noch nicht so oft im Ausland (ausser Canada vielleicht), Mexiko ist halt schon was anderes... Aber eben, die Stimmung in so Hafenstaedten ist halt schon genial. Ueberall Marktstaende, Fische, kleine Essensbuden, viele Leute, froehliche Stimmung... Das ist halt schon ganz anders als bei uns! Wir schlenderten also durch diese Marktzone und sammelten nebenher noch ein paar Caches mit ein (allesamt von Leuten ausgelegt, die auf einer Cruise waren...).

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Mathias und eine seltsame Statue, und im Hintergrund ein Kreuzfahrtsschiff, allerdings nicht unseres, es war gleichzeitig noch ein anderes da.

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Ich mit einer riesigen Mexiko-Flagge, die man nicht sieht, und einem Vogel...

Waehrend wir auf einer Bank sassen und einen Cache loggten, kam ein amerikanisches Paar an uns vorbei. Sie sahen wohl, dass ich ein Smartphone in der Hand hielt, und fingen ihre Konversation an mit "Do they have iPhones here?" (Amerikaner fangen oft Konversationen ohne Einleitung an.) Mathias und ich waren erst mal verwirrt und Mathias sagte dann, ja, natuerlich haben die auch iPhones hier. Die Frau fragte dann, ob wir "Movistar" kennen, was offenbar ein suedamerikanischer Provider ist. Wahrscheinlich haben sie das auf ihrem iPhone gesehen. Mathias kannte Movistar, und antwortete daher, ja, es ist ein Handy Provider aus Suedamerika. Das Paar schaute uns mit gehaeuselten Augen an und die Frau sagte: "SOUTH America??" Als ob wir gerade Afrikaans gesprochen haetten. Wir konnten also ebenfalls einen verdutzten Blick nicht verkneifen und ich sagte noch so "Amerika der Kontinent, nicht das Land"... Die Frau sagte dann "ah, right, thanks" und die beiden liefen davon und hielten uns wahrscheinlich fuer komplette Idioten, aber das ist OK, wir hielten sie naemlich auch fuer komplette Idioten und nervten uns anschliessend belustigt darueber, dass wir nicht weiter mit ihnen geplaudert hatten. Solche Konversationen sind doch echt Gold wert. (Und ja, uns ist schon klar dass Mexiko zu Nordamerika gehoert, aber Movistar gibt es in Argentinien, Chile, Peru, Venezuela etc., also hauptsaechlich in Suedamerika.)

Zum Abschluss hatten wir uns einen Drink verdient. Man kann nicht in Mexiko gewesen sein ohne Tequila-Shots und ein paar Margaritas getrunken zu haben. In der Bar fanden wir einen Typen, der in Berkeley an der Uni war und Mathias wegen seinem Pulli angesprochen hatte - er ist jetzt seit eineinhalb Jahren hier in Ensenada und verbringt wahrscheinlich einige Zeit in dieser Bar.

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Nach Ensenada ging es also nun definitiv auf die Rueckreise. Noch einen Tag auf See, und am Dienstag dann wieder Ankunft in San Francisco. Ich fand den Abstecher nach Mexiko super, wir sollten allerdings noch dafuer bezahlen: Dadurch, dass wir im Ausland waren, mussten wir natuerlich durch die Immigration! Denn die Amis haben natuerlich Angst, dass ein paar illegale Mexikaner an Bord huepfen. Also mussten wir uns mit allen anderen nicht-Amis im Theater besammeln, eine halbe Stunde lang sinnlos rumsitzen, und dann von zwei depperten moechtegern-Polizisten einen Stempel einsammeln. Die fragten uns, wie lange wir im Ausland waren, und wir sagten, vier Stunden! Da schauten sie uns wieder gehaeuselt an und wir erklaerten ihnen, wie diese Cruise funktioniert und dass wir bitte einen Stempel moechten. Ich frage mich, worueber sie in der halben Stunde bevor wir dran waren mit den anderen Leuten geredet hatten. Ist ja nicht so als ob alle unterschiedlich lange im Ausland gewesen waeren? Ich verstehs nicht, aber was solls, wir bekamen unseren Stempel und durften dann an Land gehen.

Zurueck an Land suchten wir wieder das Tram und dann den Bart, und um zehn Uhr waren wir bereits zuhause. Das war gut so, denn am Nachmittag dueste Mathias bereits wieder ab - das naechste Vorstellungsgespraech wartet! Wir sind schon froh, dass wir in ein paar Wochen wissen werden, wo wir die naechsten paar Jahre unseres Lebens verbringen werden. Die Ungewissheit ist ziemlich muehsam, und fuer Mathias ist die ganze Interview-Zeit extrem stressig. Aber da muss er jetzt durch, und wer weiss, bis zum naechsten Blogeintrag weiss ich vielleicht schon mehr!

Uebrigens: Es hatte tatsaechlich geregnet hier waehrend wir weg waren. Heute war das Wetter bereits wieder herrlich. Juhuu!

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