Der zweite Hochzeitstag

Am 11. Maerz hatte Mathias in Purdue unterschrieben. Seither ist schon wieder einiges passiert! Aber zuerst muss ich noch einen Nachtrag zu Indiana machen: Da gibt es naemlich eine Ortschaft namens Schererville. Das haben wir zufaellig entdeckt, als wir an einem Wegweiser vorbeigefahren sind:

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Das Foto ist nicht wirklich gut, ich musste extrem zoomen plus wir waren ja in voller Fahrt, aber ich glaube man erkennts. Eine kurze Internetrecherche ergab: Die Stadt wurde 1866 vom deutschen Siedler Nicholas Scherer gegruendet. Sie hat heute ganze 30'000 Einwohner! Lustig! Wenn wir dann dort wohnen gehen wir uns das sicher mal anschauen!

Kaum zuhause, mussten wir natuerlich Michi Pradels Geburtstag nachfeiern. Dies machten wir mit gemeinsamen Sushi-Rollen:

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Ja, da freut er sich! Hat auch echt lecker geschmeckt, mjamm!

Danach fielen wir erneut ein bisschen in unser Kalifornien-Loch. Ich weiss echt nicht, warum hier so vieles schief geht oder nicht klappt oder kaputt geht... Und warum wir so Pechvoegel sind. Wir werden hier echt geprueft. Unsere Frustrationstoleranz ist schon ein bisschen am leiden... Was ging nicht? Zum Beispiel das Auto. Etwa eine Woche nach Kauf meldete die Chelsey, sie brauche einen Oelwechsel. Ist zwar seltsam, die sollten eigentlich einen Oelwechsel machen vor dem Verkaufen, aber wir dachten warum nicht - bei unserem Lieblingsautomech machen sie beim Oelwechsel immer auch gleich einen Check, dann wissen wir wenigstens ob mit dem Auto alles in Ordnung ist. Auto gebracht, nach Hause gewatschelt, am naechsten Tag zum Mech gewatschelt (das sind immerhin etwa 4km) und die Chelsey wieder nach Hause genommen. Aufatmen: Alles sieht gut aus, im Gegensatz zu Marvins letztem Check gibt es hier nix zu machen. Soweit alles in Ordnung.

Also alles gut? Ja, fuer zwei Wochen. Dann leuchtet ploetzlich Chelseys Check Engine Licht. Na suuuper. Was ist denn jetzt?? Sie faehrt auch nicht mehr gut, beschleunigt kaum und ruckelt beim Fahren. Also wieder zum Mech. Diesmal schauts der Chef persoenlich an und meint, der eine Zylinder sei "not happy". Aber er koenne nicht sagen, wieso, und wir sollen zu einer Chevrolet Werkstatt gehen da das sicher noch auf Garantie gehe. Nun denn. Der arme Mathias, der gerade ziemlich im Konferenzvorbereitungsstress war, rief bei dem Autohaendler bei dem wir das Auto gekauft hatten an und wurde hin und her weitergereicht, alle wollten ihn abwimmeln oder uns die Schuld in die Schuhe schieben. Nix mit guter Garantie. Unser Mech hatte zwar gesagt, wir sollen zur Garage die uns das Auto verkauft hatte gehen, da die uns tendenziell besser behandeln wuerden, aber nach dieser Aktion beschlossen wir, eine andere Garage zu probieren, die naeher ist und, das ist hier ja nicht selbstverstaendlich, die mit dem OeV erreichbar ist. Also Auto gepackt und zu dieser Chevy-Bude geruckelt, die ist ganze 14 Meilen entfernt... Und das mit einem klappernden Auto.

Auto abgegeben, alles abgewickelt, mit dem Bart zurueckgeplempert. Am naechsten Tag ruft die Garage an. Und nun kommt das zweite Problem zu tragen, von dem ich noch gar nicht angefangen habe. Ich hatte naemlich seit ein paar Tagen ein neues Handy, da das alte ja kaputt war. Und, genau, das funktionierte auch nicht! Suuuper! Warum ist alles, was man hier kauft, kaputt oder geht kaputt oder es funktioniert nicht?? Ich hab also mit dem Typen in der Garage geredet, aber er hoerte mich nicht. Nach ein paar "hello?"s hat er dann aufgelegt und ich stand so da... Es war vier Uhr nachmittags und die Garage macht um sechs zu. Also los, auf gut Glueck mal zum Bart gewatschelt und nach San Leandro geduest und zur Garage gewatschelt. Etwa um Viertel vor sechs war ich da. Und siehe da, das Auto war ready to go, Zuendkerze oder was auch immer ausgetauscht, und tatsaechlich alles auf Werkgarantie. Phew! Hat sich also doch gelohnt, dass wir mal ein etwas juengeres Auto gekauft hatten. Aber echt, der ganze Stress mit Oil Change und Check Engine haette wirklich nicht sein muessen.

Am Abend liess sich dann auch mein Handy flicken. Als Problemloesung stand ueberall nur, ich muesse es updaten. Das hab ich dann etwa fuenfmal gemacht, ohne dass es was gebracht hatte. Mathias versuchte es auch noch etwa zweimal, auch vergebens. Also dem Support geschrieben und einen Tag auf Antwort gewartet, und da stand auch nur "mach ein Update". Na suuper. Aber man will ja nicht zurueckschreiben das nuetze nix, ohne es nicht noch einmal probiert zu haben, um sicher zu sein. Also noch einmal genau das gleiche (!!) gemacht, und siehe da, natuerlich geht es dieses Mal. Gnaah! Nun ja, immerhin geht es jetzt.

Ich muss wohl nicht sagen, dass das auch genau der Tag war, an dem Mathias nun wieder fuer zwei Wochen weggeduest ist und mich mit dem ganzen Mist alleine gelassen hat. Gluecklicherweise liess es sich dann doch relativ harmlos loesen, aber ich frage mich schon oft, warum das Zeug nicht gleich geht und warum so Dinge immer bei uns schief gehen. Sigh. Nun ja. Wo der Mathias hin ist? Nach Tokio, danach gehts dann weiter nach Singapur und Thailand und dann wieder zurueck. Am gleichen Tag, an dem dann auch mein Bruder ankommen sollte - ja, er hats tatsaechlich noch geschafft und er kommt uns besuchen, genau wie Mathias' Schwester! Wir freuen uns echt, nochmal ein bisschen Besuch zu haben. Ruben und Linda werden auch noch vorbei schauen. Danach weiss ich dann nicht, ob noch jemand kommt, allzu lange sind wir ja auch nicht mehr hier.

Radtour

So, und zum Schluss nun noch zum Titel dieses Blogposts. Wie immer einen Tag nach Schwiegermamas Geburtstag (Happy birthday!) feiern wir ja unseren Hochzeitstag - bereits den zweiten, yay, wir schlagen alle Statistiken (und das obwohl das kalifornische Abenteuer nicht immer gut fuer die Beziehung war..)! Leider war Mathias wie gesagt ziemlich im Stress, so dass wir nicht das ganze Wochenende lang was unternehmen konnten. Daher hatten wir nur am Sonntag selber Zeit. Was sollten wir also machen? Hmm. Wir haben mal eine schoene Strecke mit vielen Caches gesehen. Radtour? Radtour! Mit dem Bart also eine Stunde Richtung Sueden nach Union City gebraust und dann rund um diverse Seen geradelt.

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Da gucksch du in die Roehre! Aber da war er dann auch wirklich, der Cache!

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So schoen! Und fuer kalifornische Verhaeltnisse auch ganz schoen gruen und blau! Rainy Season hat auch ihr Gutes... Wir haben an dem Tag 30km und ganze 50 Caches gemacht - unser neuer Tagesrekord! War aber auch noetig, die Konkurrenz schlaeft ja bekanntlich nicht. Unseren tausendsten Cache hatten wir uebrigens symbolischerweise in West Lafayette gemacht.

Nach dem Cachen wollten wir essen gehen, nur war in Union City nicht allzu viel los. Burger King und McDonalds wollten wir dann wirklich nicht, und der Mexikaner den wir uns ausgesucht hatten hatte schon hochgestuhlt und war gerade am putzen, so dass es auch nicht wirklich nett aussah... Wir beschlossen dann, zum einzigen halbwegs edlen Resti zu gehen, das wir gefunden hatten, und das stellte sich als gute Entscheidung heraus. Es war ein mongolisches Restaurant, aber kein BBQ wie man es sonst kennt, sondern ein Hot Pot Resti. Hot Pot ist so eine Art Fondue Chinoise: Man kriegt einen Topf heisser Bouillon und ganz viel Zeug zum reintunken. Aber nicht nur Fleisch, sondern alles Moegliche: Gemuese, Tofu, Meatballs, was immer man will. Das war dann ziemlich spassig und doch etwas Spezielles.

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Mathias mit der Fleischauswahl... Die Bouillon kann man auch einfach als Suppe essen zwischendurch.

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Das ist das Gemuese, das wirft man da rein...

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...und dann angelt man es sich wieder heraus. En Guete!

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