Herbst in Purdue

Unsere Besucher sind also wieder weg, das Semester hat wieder angefangen, und somit auch der Alltag. Gelegentlich laden wir unsere tollen Nachbarn ein, zum kulturellen Austausch. Wenn wir bei ihnen eingeladen sind, gibt es oft indisches Essen, bei uns dafuer schweizerisches oder auch mal liechtensteinisches. Heute ist Raclette an der Reihe, wir haben extra einen Block Kaese aus der Schweiz importiert!

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Dieses Bild finde ich super, weil es extrem bezeichnend ist: Mathias kuemmert sich ums Essen, Nishant grinst in die Kamera, und Suzy studiert interessiert das Aromat.

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Ja, das wird ein toller Abend!

Purdue Alltag

Mathias ist also wieder mit der Uni beschaeftigt, und ich auditiere ein paar Vorlesungen, weil ich ja nicht "richtig" studieren darf. Das hat aber auch Vorteile: Zum Beispiel haben wir jetzt oefter Zeit, ueber Mittag miteinander zu essen. Und wenn es schoenes Wetter ist, nehmen wir auch mal Take-out in den Campus Park mit. Mmmmh!

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Da Mathias auch am Feierabend gerne denkt und bastelt, und weil gerade Star Wars Saison ist, habe ich ihm ein paar Legos besorgt.

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Tataaaa!

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Die Wochenenden versuchen wir uns moeglichst arbeitsfrei zu halten. Wenn wir nicht gerade am geocachen sind, laden wir gerne Leute ein, mit uns zu grillen. Wir lieben unsere Feuerstelle, das ist einer der besten Gruende, einen eigenen Garten zu haben!

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Zwischendurch ist dann auch wieder mal Halloween. Diesmal sind wir zu einer Party eingeladen, und wir kramen unsere tollen Piratenverkleidungen hervor.

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Da es unterdessen Herbst ist, verbringen wir auch wieder Stunden damit, Laub vom Rasen an die Strasse zu schleppen.

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Wer mal sehen moechte, wie diese Laubaufsaugmaschinen funktionieren, kann das hier tun.

Manchmal fahren wir auch nach Indianapolis an ein Konzert, hier zum Beispiel von Rise Against, einer tollen Punk Rock Gruppe aus Chicago. Das ist ein spezielles Erlebnis, denn sie haben sich auf der Buehne sehr offen fuer Liebe und Toleranz, und gegen Krieg und Schwulenfeindlichkeit ausgesprochen. Und das im Midwest!

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Sie haben auch ein ganz klares Antikriegslied, welches mich regelmaessig zum Heulen bringt. Gibt es hier anzusehen. Wichtig ist, auf den Text zu hoeren, und zwar bis zum Schluss. Als mir Mathias das Lied das erste Mal vorgespielt hat, dachte ich am Anfang naemlich, es sei so typisch amerikanische Kriegsverherrlichung und glorifizierung ihrer Flagge. Ist es nicht.

Auch zu unserem Entspannungsprogramm gehoerte bisher unsere Wii. Die hat aber ploetzlich ihren Geist aufgegeben und dient nun hoechstens noch als Bastelprojekt.

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Wer Mathias kennt, weiss, dass er nicht einfach die naechste Konsole kauft. Oh nein. Das ist ein langer Prozess, in welchem genau evaluiert wird, welche Marke die beste ist, der Preis wird miteinkalkuliert, die Spiele unter die Lupe genommen, etc. Am Schluss hat er sich dann fuer eine X-Box one entschieden, und so haben wir auf dem Heimweg aus Indy eine X-Box gekauft. Die naechsten Stunden haben wir damit verbracht zu warten, bis die Kiste endlich updated ist, und das erste Spiel installiert ist... Das dauert ewig!

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Doch das Glueck ist uns wahrlich nicht hold. Denn kaum ist die X-Box ready, poooooff, geht der Fernseher kaputt. Also echt! Wie kann man nur so viel Pech haben?

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Wir kaufen uns also zusaetzlich noch einen neuen Fernseher, und dann, endlich, kann Mathias spielen. Was fuer einen Krampf!

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Im Nachhinein hat sich uebrigens herausgestellt, dass offenbar in unserer Nachbarschaft irgendwo eine Trafostation kaputt gegangen ist und es daher kurzzeitig eine Ueberspannung gab. Unsere Geraete waren zwar ausgeschaltet waehrend wir weg waren, aber nur durch ein ausschaltbares Verlaengerungskabel. Das hat offenbar nicht gereicht... Jedenfalls haben wir uns jetzt ein teureres Verlaengerungskabel mit surge protector gekauft, damit sowas hoffentlich nicht nochmal passiert.

Ach ja, und dann kam der Tag, an welchem ich es fuer eine gute Idee hielt, mir Stirnfransen zu schneiden.

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Ich bin bis heute - ein halbes Jahr spaeter - nicht sicher, ob das eine gute oder schlechte Idee war.

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Mit Locken hat man es nicht leicht...

Ausfluege & Geocaching

Die Wochenenden versuchen wir uns wie gesagt moeglichst frei zu halten. Und wir versuchen, mindestens an einem der beiden Tage einen Ausflug zu machen. Sonst faellt einem in Lafayette ziemlich schnell die Decke auf den Kopf... Ich bin uebrigens immer wieder ueberrascht, wie flach Indiana ist. Unglaublich, oder?

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Die Natur ist trotzdem schoen. Zum Glueck ist nicht alles nur voller Maisfelder, sondern es gibt auch ein paar Parks mit Wald.

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Und ab und zu gibt es doch auch kleine Huegel. Dann lassen wir es uns natuerlich nicht nehmen, darauf herum zu kraxeln!

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Da die Wege oftmals ehemalige Eisenbahnstrecken sind, die kilometerweit einfach nur geradeaus fuehren, ist es zum spazieren manchmal etwas langweilig. Zum Glueck haben wir ja jetzt Kickboards, damit kommt man wenigstens etwas schneller vorwaerts!

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Zusammen mit unserem neuen Darth Vader Rucksack sieht das voll krass aus.

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Um die Geocaches zu finden, muss man manchmal auch Hindernisse ueberwinden...

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...dafuer kriegt man dann aber auch oft eine Belohnung.

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An einem Wochenende fahren wir nach Bloomington runter, eine andere Universitaetsstadt etwa eine Stunde suedlich von Indianapolis. Dort schauen wir uns natuerlich auch die Uni an. Lustigerweise sieht die Indiana University Bloomington ganz anders aus als Purdue: Waehrend in Purdue die meisten Gebaeude Brick-Bauten sind, sind die Gebaeude in Bloomington alle aus Limestone.

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Natuerlich schauen wir uns auch das Stadtzentrum mit dem Courthouse an.

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Warum die "Women in Government" eigens einen "Plaza" bekommen haben, auf welchem Stuehle aus Limestone in einem Kreis stehen, erschliesst sich uns nicht ganz.

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Natuerlich sammeln wir auf unserer Stadterkundungstour auch fleissig Geocaches ein. Einer ist in der Stadtbibliothek. Man muss in ihrem Buechersuchcomputer nach dem Namen des Caches suchen, dann zeigt es einem das Regal an in welchem der Cache ist. Und natuerlich ist der Container ein Buch. Super gemacht! Solche Bibliothekscaches gibt es einige, und ich finde sie immer wieder witzig.

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Manche Caches sind wiederum ganz traditionell auf Baeumen versteckt.

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Herbst ist hier in der Gegend wirklich eine schoene Jahreszeit: Es ist nicht mehr allzu heiss, die Moskitos werden langsam weniger, und die Baeume leuchten in allen Farben!

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Leider hat es an dem Wochenende etwas geregnet, aber man kann eben nicht alles haben.

Ein anderer Ausflug fuehrt uns zur University of Indianapolis, der "Konkurrenzuni" von Purdue. Bisschen so wie ETH und UNI Zuerich. Und auch hier ist Purdue eher das Engineering College, waehrend die IU eher kuenstlerisch-humanistisch angehaucht ist. Was jedoch zur Folge hat, dass der Campus viel schoener anzuschauen ist, weil ueberall Kunstwerke rumstehen.

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Und quer ueber den Campus fliesst ein kleines Baechlein.

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Ich posiere natuerlich vor dem Schwitzer Center...

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Auf dem Heimweg machen wir noch bei einem Radweg halt, weil es dort ein paar Caches hat. Da wir noch keine Velos haben, duesen wir mit unseren Kickboards rum. Irgendwo in der Pampa, nur ueber diesen Radweg zugaenglich, finden wir dieses Kunstwerk:

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Interessante Sache. Keine Ahnung was es sein soll und wie es dort hin kommt. Und leider ist der Mechanismus kaputt (mal davon ausgehend dass er ueberhaupt mal funktioniert hat). Lustig was man immer mal wieder so findet...

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...und weiter gehts!

Purdue Kuriositaeten

Zum Schluss noch ein paar gesammelte Kuriositaeten aus der Umgebung. Zum Beispiel habe ich ja schon erwaehnt, dass gerade alles voller Star Wars Sachen ist, wegen dem neuen Film. Da muss Mathias natuerlich jeweils gucken gehen. Kaufen tut er zwar meistens nix, aber man kann es ja mal ausprobieren......

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Ich besuche ja jetzt jeweils ein paar Vorlesungen einfach als Zuhoerer. Eine davon ist in einem Gebaeude, welches diese 50er-Jahre-Statuen als Kunstverzierung hat. Die ersten paar Begegnungen mit diesen Figuren begannen fuer mich immer mit einer Schrecksekunde. Unterdessen habe ich mich an die zwei gewoehnt.

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Wenn Mathias etwas spaeter abends heim laeuft, sind die Purdue Soldaten manchmal mit ihren Schiessuebungen beschaeftigt. Lustigerweise (?) machen sie das in ihrer Armeehalle mitten auf dem Campus. Und die Tuere ist da oft sperrangelweit offen. Und das Schild, dass sie da uebrigens am schiessen seien, steht ein paar Meter INNERHALB der Halle. Da hofft man dann schon, dass niemand Kurzsichtiges aus Versehen reinstolpert. Und dass die Jungs und Maedels gut genug treffen, dass nicht mal was in die falsche Richtung geht...

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Purdue ist uebrigens ein sogenannter dry campus, das heisst, man darf auf dem ganzen Campus Areal keinen Alkohol konsumieren. Zur Sicherheit der Studenten. Ich haette da ja ganz andere Bedenken... Ich habe mich wohl noch nicht genug assimiliert.

Und zum Schluss moechte ich euch noch das Zombie Response Team Auto praesentieren.

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Eben, damit man sich hier sicher fuehlt, im Midwest.

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