New England

Der Rest des Semesters verlaeuft relativ unspektakulaer. Das Uebliche halt. Eine tolle Ablenkung vom Alltag ist das Breaking Benjamin Konzert. Da in Lafayette nicht so viel los ist, muessen wir es halt gelegentlich in Kauf nehmen, fuer solche Anlaesse eine gute Stunde nach Indianapolis zu fahren.

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Ende Semester darf Mathias einen weiteren seiner Doktoranden verabschieden. Alles Gute!

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Und auch wir machen uns bald aus dem Staub, wenn auch nur temporaer. Mathias hat eine Konferenz in Boston, das bietet doch eine tolle Gelegenheit fuer einen Roadtrip durch New England!

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Beim Abflug zeigt sich Chicago von einer sehr schoenen Seite. Es ist auch immer wieder eindruecklich zu sehen, wie riesig die grossen Seen wirklich sind!

Kittery, ME

Bei der Landung in Boston hingegen regnet es in Stroemen. Wir suchen unser Mietauto und schwimmen mehr als wir fahren Richtung Maine. Maine liegt ganz im Nordosten der USA, und wir fahren nur bis gerade ueber die Grenze. Erstens haben wir nicht allzu viel Zeit, und zweitens ist das Wetter immer noch stuermisch und es ist schon lange dunkel. Also suchen wir uns ein Motel und hoffen auf besseres Wetter fuer morgen!

Wir haben Glueck: Zwar regnet es immer noch, aber nur noch ganz schwach. Von sowas lassen wir uns nicht die Stimmung verderben, Geocaches suchen kann man schliesslich auch mit Schirm!

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Der Inspiration Park gefaellt uns besonders gut. Zwischen den ganzen Blumen und Bueschen hat es ueberall Schilder mit netten Spruechen.

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Klar ist hier alles so schoen gruen, wenn es dauernd regnet!

Four Tree Island, NH

Dann huepfen wir zurueck ueber die Grenze nach New Hampshire. Hier besuchen wir eine kleine Insel, die ueber einen aufgeschuetteten Weg erreichbar ist. Ob das ueberhaupt wirklich noch als Insel zaehlt?

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Die Aussicht ist nicht schlecht, aber der Nieselregen haelt sich wacker.

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Neu England scheint nicht gross anders zu sein als England!

Brattleboro, VT

Weiter geht es, einmal quer durch New Hampshire hindurch. Auf der Fahrt ist das Wetter noch ein bisschen verhalten, aber wenigstens regnet es fast nicht mehr.

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Bis wir nach einer Mittagspause in Vermont ankommen, guckt sogar die Sonne hervor!

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So haben wir es gerne!

Putnam, CT

Nun fahren wir Richtung Sueden weiter, durch Massachusetts hindurch bis nach Connecticut. Hier fahren wir hauptsaechlich durch, da wir zum Abendessen in Providence sein wollen. Wir holen nur kurz ein paar Geocaches auf einem Mall-Parkplatz.

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Roadtrip halt.

Chepachet, RI

In Rhode Island angekommen, machen wir doch noch einen kurzen Zwischenstop vor Providence, denn Mathias hat einen speziellen Cache entdeckt: Einen Elefantencache!

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Betty, oder Little Bett, war ein 12jaehriger Elephant, mit dem der Besitzer durch die USA getourt ist. 1820 war das sicher ein rechtes Spektakel. Jedenfalls lief der Dompteur an einem Abend 1826 mit Betty ueber die Bruecke, als ploetzlich mehrere Maenner auf den Elefanten schossen. Die arme Betty verstarb noch auf der Bruecke. Sieben Maenner wurden schlussendlich verurteilt, aber warum sie sowas getan haben, weiss niemand so genau. Sehr skurrile Geschichte. Jedenfalls wurde dann der 25. Mai 1976 zum "Elephant Day" ernannt und diese Gedenktafel errichtet. Arme Betty.

Die Gedenktafel ist aber noch nicht alles. Sie haben der Betty auch eine Statue gewidmet. Aber nicht eine normale Elefantenstatue, oder etwas Abstraktes. Nein. Sie haben eine Mrs. Potato Head Statue genommen (das ist so eine Comicfigur die aus einer Kartoffel mit Armen und Beinen besteht), und haben ihr einen Ruessel aufgemalt. Einer Statue, die eigentlich eine Kartoffel mit Armen und Beinen darstellt, haben sie einen Ruessel aufgemalt. Ich wuerde ja zu gerne wissen, wer auf diese Idee gekommen ist.

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Nach Chepachet fahren wir nach Providence, der 200'000 Einwohner Hauptstadt von Rhode Island. Providence ist zumindest mir hauptsaechlich bekannt wegen ihrer Mafiaskandale. Die Stadt ist ganz nett anzuschauen, zumindest was wir so in einem Abend sehen. Wir essen lecker Thailaendisch Znacht und fahren anschliessend noch ein bisschen weiter, damit wir morgen weniger Stress haben.

North Attleboro, MA

Den naechsten Tag koennen wir nun wirklich sehr gemuetlich angehen. Daher machen wir in North Attleboro ein paar Stunden Halt in einem Park. Unter anderem gibt es dort einen Kleintierzoo, Mathias freundet sich schon mal mit ein paar Bewohnern an.

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Im Park gibt es ganz viele kleine Spazierwege. Einer davon fuehrt an diesem Felsgebilde vorbei. Mathias laesst es sich natuerlich nicht nehmen, oben zu posieren.

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Da es hier in den letzten Tagen auch ziemlich geregnet hat, sind viele der kleinen Wege matschig oder sogar unter Wasser. Wir kommen an so eine Stelle wo alles unter Wasser ist, und sind gerade daran zu beschliessen, umzudrehen. In dem Moment kommt uns ein etwa 10jaehriger Junge entgegen, der ohne mit der Wimper zu zucken durch die riesige Pfuetze hindurchlaeuft. Als er auf der anderen Seite wieder heraus kommt, sagt er, mehr zu sich selber als zu uns: "This was the stupidest idea I've ever had!". Wir koennen uns ein Lachen nicht verkneifen.

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Noch ein letztes Mal Aussicht geniessen, dann geht es weiter nach Boston!

Boston, MA

Nun sind wir also wieder da wo wir mit unserem Ausflug angefangen haben. In Boston, Massachusetts. Am Atlantik. Wisst ihr, was Mathias macht, wenn er am Meer ist, auch wenn es ziemlich kuehl ist? Ja, klar, wisst ihr eh.

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Anschliessend haben wir ein bisschen Zeit, uns die 700'000 Einwohner Stadt anzuschauen, bevor Mathias dann an seine Konferenz geht und ich mich alleine auf den Weg machen muss. Wir kommen zum Beispiel zu diesem interessanten Gebaeude. Unsere Vermutung ist, dass sie entweder aus Denkmalschutzgruenden oder aber aus Steuergruenden einen Teil der Fassade stehen lassen muessen, und daher einfach darum herum alles abreissen und wieder aufbauen. Auch eine Option.

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Allgemein gibt es in Boston einige interessante Bauten. Dieses Gebaeude hier zum Beispiel verdeckt einem netterweise nicht ganz den Blick auf das Meer.

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Am naechsten Tag mache ich mich nun also alleine auf die Socken, um die Stadt zu erkunden. Als Europaeerin, die hier in den USA Altstaedte sehr vermisst, ist Boston eine interessante Abwechslung. Solch alte Haeuser und Kirchen habe ich schon laenger nicht mehr gesehen!

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Wie ueberall vermischt sich aber auch hier Alt und Neu. Soll ja auch so sein!

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Sehr gut gefaellt mir auch der Boston Common Stadtpark. Dieser ist ziemlich gross und extrem gut gepflegt. Ein Geocache, fuer den man an verschiedene Orte gehen muss, jagt mich etwa drei mal hin und her durch den ganzen Park. Wenigstens weiss ich heute Abend, was ich heute unternommen habe!

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Auf dem Heimweg entdecke ich noch einen Teil der Altstadt, der nun wirklich an eine europaeische Altstadt erinnert, hauptsaechlich weil die Strassen schmal und gewunden sind (nicht breit und rechtwinklig wie so oft in den USA), und weil einige der Strassen sogar autofrei sind und es doch tatsaechlich viele Leute gibt, die zu Fuss unterwegs sind! Boston hat ein einwandfreies OeV Netz mit einem U-Bahn System und Bussen.

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Noch ein letzter Blick zurueck auf die Downtown. Das Wetter war heute den ganzen Tag lang interessant!

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Am naechsten Tag laufe ich noch dem Freedom Trail entlang. Das ist ein vier Kilometer langer Weg, der 16 historisch wichtige Orte verbindet. Eine Kirche, ein Friedhof, ein paar wichtige Haeuser. Der zweitletzte Stop ist die USS Constitution, eine alte Fregatte der US Navy. Was einem zuerst in den Blick faellt, ist jedoch das riesige Kanonenlager.

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Ah, ja, doch, da hinten steht sie. Um naeher heran zu kommen, muesste man das Museum besuchen, und dafuer habe ich keine Zeit mehr.

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Die letzte Station des Freedom Trails ist das Bunker Hill Monument, das ein bisschen aussieht wie der kleine Bruder des Washington Monuments.

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Boston ist eine sehr interessante Stadt und war den Kurzbesuch auf jeden Fall wert. Es ist keine generische amerikanische Stadt, sondern ist sehr speziell und hat einen interessanten geschichtlichen Hintergrund (Boston Tea Party und so). Mir gefaellt sie sehr gut.

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Den letzten Cache fuer heute finde ich bei diesem interessanten Haus. Bei den Swissbäkers holen wir uns ein leckeres Laugenbrotsandwich, und dann geht es zurueck an den Flughafen. Zurueck nach West Lafayette, wenn auch nicht fuer lange!

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